02.07.2022 Ludwigswinkel, tiefste Pfalz

Gestern Abend meldete sich ein bisschen leichte Erkältung im Hals und in der Nase. Nix bewegendes, kein Grund, daheimzubleiben.

Diesmal fahren wir im Wald ein bisschen weiter nach Süden, machen ungefähr da weiter, wo wir letztes Mal nicht waren, an Pirmasens noch vorbei (das Wort kennt das Handy nicht 😂), 

nach Ludwigswinkel, auch nah an der französischen Grenze. Dort ist ein Platz am Barfusspfad, heißt "Im Birkenfeld", es gibt einen tollen freien Parkplatz komplett im Schatten für den Rest des Tages! Gleich stellen wir fest, dass der eigentliche Platz ein paar Meter weiter ist, aber mit Sonne und voll. Mich kriegt hier vorne keiner mehr weg! Axel geht die 10,- zahlen (wir dürfen stehenbleiben, wenn hinten voll ist 😎), und bringt schöne Wander- und Radkarten mit; die Route, die wir fahren, habe ich aber schon ausgedruckt dabei. Was überhaupt nicht nötig ist, zeigt sich nachher, alles wunderbar beschildert. (Aber ich will ja gerne wissen, wo ich grad bin). Zuerst bin ich aber mal doch etwas matschig, warum war Beifahrer sein heute so anstrengend? 

Räder auspacken und los. Die Freundschaftstour wollen wir fahren, einer der vier deutsch-französischen neuen Radwege, 28 km lang. Wir kommen weg nach 11:30 Uhr, nach Fischbach ist nicht weit, nur 5-6 km, beim Baumwipfelpfad auf dem Platz steht grad niemand, die wollen für die engen Plätze 20,-. Das Dach rechts ist vom Baumwipfelpfad, das links vom Biosphärenhaus.

Schnell sind wir in Schönau, ich nutze wegen leicht matschigem Erkältungs-Gefühl meist Tour und Sport, nach Schönau kommt Wengelsbach, das ist schon Frankreich, mit einer tollen Fahrradstation mit allem, was man brauchen könnte. Gezählt wurden wir auch, wir sind heute Nr. 22 und 23.

und dann kommt der Anstieg. Schön langsam mit Batterie und im 3. Gang. Oben ist ein Fels auf 385 m, der Klingelfelsen.

 



Zur Ruine Wasigenstein gehts nur zu Fuß, das muss heute nicht sein, der Pfad geht nämlich runter (was ja dann eine Folge hat - man muss wieder hoch).

Da unten ist Wengelsbach, wo wir herkamen. Mit 10% Steigung ;-).

Ein paar Meter über der Burg stehen Womos auf einem P. Gemerkt! In Frankreich ist das offensichtlich erlaubt. Dann rollts runter, auf superglatter Straße, man kann 40 kmh rollen, 


 

unten rechts ab, dann ist man in Obersteinbach, was sie nur Steinbach nennen. Das ist Frankreich, nicht das am Donnersberg ;-). Hier scheint alles doppelt zu sein, Wörth, Leimen und noch andere gibts mehrmals. 

In Obersteinbach gibts an der Hauptstraße "La Taverne", das kommt uns genau richtig, wir parken neben dem Bobbycar und dem Dreirad; da ist zwar kein anderer Gast, aber eine nette Frau mit nettem Sohn, der uns die Getränke bringt und Deutsch übt. Es scheint ein altes umgebautes Bauernhaus zu sein, Axel meint, es sieht aus wie bei Asterix. Sie machen alles selbst und Bio, das ist eine dicke Empfehlung für alle, die sich mal da hin verirren. Sowas muss man unterstützen!



Viele Autos aus Heidelberg 🤔 fahren hier in Frankreich rum. Hm.

Frankreich Vorgärten sind schön dekoriert. Hier haben sie fast eine Burg im Garten....




Dann sind wir bald wieder an der Grenze, vorher noch ein Bunker von früher

 

Hm, witzig: vorne ist Frankreich, schön geteert und glatt mit etwas im Boden dekoriert; wenn Deutschland anfängt, ist nur noch Feldweg. Entspricht ungefähr der Netzqualität für Handys....

Nach ein paar weiteren Minuten werden die Wege breit und geteert, also sind wir schon im Militärbereich. Es ist nicht mehr weit bis Area 1. Das gefällt mir im jetztigen Zustand besser als früher. 


                               Eingangsgebäude

Unsere Vergangenheit.... Hier lagerten Pershing Atomraketen. 

Zwei Bunker sind offen, schön, dass wir ein Fahrrad haben, Runde gedreht und ein bisschen gegruselt, weil sie jetzt schon wieder spinnen....



                                                       Davon gibts hier viele!


Rest vom Rückweg fahren wir nach Beschilderung, obwohl man auch hätte abkürzen können. Im Wald ist es einfach angenehm. An einer bekannten Quelle sind wir vorbeigefahren, merke ich erst später beim Nachlesen, kommt morgen noch dran.

Der Radweg ist ne Wucht! Neu, noch alle Schilder da, manche nur wie in Klarsichthülle an den Baum gepinnt (ob die nächstes Jahr noch da sind?), aber grundsätzlich wunderbar beschildert und glatt zu fahren, bis auf die letzten paar km vor Ludwigswinkel, da waren Wurzeln und holprig. Die Route:


Sägmühlweiher, den gibts auch öfters in der Pfalz

Im Ort ein Lokal für heute Abend gefunden, gesamt 32 km gefahren, Womo ist voll im Schatten 👍👍👍, eingefrorener Muffin in die Sonne stellen, Handy muss sofort an Strom. Es gibt nur E, nix zu machen.

Ich brauche keine liegend-Pause, aber die Kehle ist gereizt bis tief runter. Nach dem Kaffee laufen wir den Barfußpfad, die Stellen im Wasser lasse ich ab der zweiten aus, Eisbeine werden sonst nie wieder warm.



Gegenüber ist ein Skulpturen Pfad ausgeschildert, das können wir vor dem Essen auch noch laufen, gute halbe Stunde im Wald. Der ist schon alt und ein paar sind defekt, verwittert. Ungepflegt. Die schönsten Bilder:




Zum Essen gehts in den Ort, Landgraf, gutes Lokal, wir sitzen draußen, Sonne verschwindet hinter den Häusern.

Unser Womo-Nachbar ist total ahnungslos, ein älterer Herr von 78, hat keine Ahnung, wie sein neu gekauftes Womo funktioniert, Axel darf helfen, die Hebel für Gas waren nicht aufgedreht. Herd hätten sie noch nie benutzt, und wir vermuten, die wissen nicht mal, wie man Wasser warm macht und nutzen das Bad nicht. War früher Camper mit Wohnwagen und hat nach Campingplätzen gesucht, die wären alle voll. Da wohnen wir:


Sonntag 03.07.2022

Gut und ruhig geschlafen, Gesundheit ist ok, wir können nachher auch nochmal radeln.

Der ahnungslose Nachbar fährt vor dem Frühstück schon weg, hat wohl noch keinen Kaffee gekriegt (hat er gestern angekündigt).

Zuerst mal radeln wir nur die 5 km bis nach Fischbach zum Baumwipfelpfad und zum Biosphärenhaus. Ich habe mein Handy vergessen. Ist man nicht mehr gewöhnt ;-).

Der Wipfelpfad von Fischbach muss einer der ersten gewesen sein, er wurde eröffnet am Wochenende, nachdem wir mal mit einem geliehenen Wohnmobil hier waren und ein Kind mit frischer Blinddarm-OP dabei hatten 😁, also war das am Fronleichnam-Wochenende im Juni 2003. Sehr präzise. 😎



Das Biosphärenhaus ist was für Schulklassen von 5. bis 7. Klasse. 



       von der Tapete abfotografiert ;-)

Dann sind wir wieder zurückgeradelt, aber mit einem Schlenker über den Nebenort Lud.-Schöntal am Campingplatz vorbei (da würde ich nicht hin wollen), zurück und nochmal in den Wald zu der Rösselquelle. Schön sprudelndes klares Wasser, schmeckt lecker. Heute Morgen habe ich gelesen, dass andere Flüsschen einfach so im Matsch und Sumpf entstehen, das wäre dann nicht so lecker.

unterwegs neben der Straße

           Rösselquelle


Dann packen wir die Räder wieder ins Womo, holen uns vom Kiosk was zu Mittag (während Axel wartet wegen Personalmangel, inhaliere ich mal, der Schleim nervt fürchterlich), dann machen wir uns auf den Rückweg. Der Platz unter den Bäumen war der beste Platz auf diesem Parkplatz. 

Unterwegs sind wir neugierig, vor zwei Wochen ist uns schon das Schild "Burg Gräfenstein" aufgefallen, die liegt bei Merzalben.

Der Parkplatz liegt nahe an der Burg, da fahren wir mal hin. Wieder ein Platz im Schatten; Übernachten wäre aber verboten, im ganzen Naturpark. (Dann dürfen wir auch nicht auf Schloss Annweiler stehen, schade.)

Aber es wird ein steiler Anstieg. 

Gaaanz langsam.... Schwitzen ist ja gesund...

Wow, was ist denn das für ein tolles Castle! Der Anstieg lohnte sich.  

 

35 Stufen nach dem großen Anstieg, plus 79 auf den Turm, für diese Aussicht:



 



Auf dem Parkplatz, sehr deutlich:

Nach einer Kaffeepause im Womo gehts auf den Rest des Heimwegs.

Übrigens ist der SelbstTest immer noch negativ, wie der von gestern auch.

 

Inzwischen habe ich beschlossen, morgen mit meinem Hals und der Husterei besser nicht arbeiten, sondern mal zum Arzt zu gehen. 

Unser Hausarzt ist ja montags morgens grundsätzlich besetzt wegen Überlastung; als ich bis 11:30 nicht durchgekommen bin, bin ich einfach hingefahren. Bis man dann dran kommt und zur Tür rein darf, dauert... und dann durfte ich draußen auf der Straße den Abstrich bekommen, im Hals, wo das Problem sitzt, warten, Arzt in voller Montur raus, aha, positiv, nochmal Abstrich für PCR-Test, Krankmeldung in die Hand, nach einer Stunde war der Arztbesuch auf der Straße fertig, eine Woche frei :-). Im Zustand mit brennendem Hals, Schnupfen und nur bei Belastung matschig, ist man immer noch brauchbar für leichte Dinge! Passt mal, es steht nix Wichtiges an.

Am Mittwoch habe ich das Ergebnis noch nicht, da es per Fax kommt und die Praxis mittwochs nur bis 10 Uhr besetzt ist. Also erfahre ich am Donnerstag erst "richtig", dass ich seit vorigen Freitag Abend schon Coronasymptome hatte. Samstag dürfte ich mich freitesten, aber das wird nix, wegen den Symptomen, die immer da sind.... Allergie.

Axel ist noch gesund, mein Feuer im Hals wird weniger.

Wohnmobil hat mal ein paar Wochen Pause :-), es steht noch eine Familienfeier an.

Aber dann ist es der große Urlaub.

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Nachtrag eine Woche später: ich bin fit und schaffe Berge von Haushaltsdingen, aber noch positiv. Axel fängt jetzt an, genau eine Woche nach mir. Das gefährdet jetzt die Familienfeier 😨. Dann müsste ich ja alleine alt werden!

Das Womo fährt vielleicht vor unserem Urlaub noch mit Sohn eine Woche spazieren.