08.05.21 Radtour von Kallstadt aus

Da es heute warm und morgen für meine Verhältnisse schon wieder heiß werden soll (bis 30°!), haben wir die Reihenfolge geändert: heute gehts in die Ebene zum Radeln, morgen in den Pfälzer Wald, der noch zu unserem Kreis gehört.

Axel muss noch Räder einladen und ein paar Kannen Wasser einfüllen, ich liefere eingefrorenes Mittagessen und Kuchen, dann sind wir um 10 Uhr "reisefertig", für eine kurze Fahrt, bis nach Kallstadt bei Bad Dürkheim. Der Platz liegt etwas zurück am Friedhof, da könnte man auch gut übernachten, kein Straßenlärm. Für sehr große Womos vielleicht etwas unpassend, die Zufahrt ist eng. Die Bäume kratzen am Dach.

Wir parken, grade stehen ist nicht so wichtig, wir fahren ja später wieder. Vier Womos stehen hier, die haben sicher hier übernachtet (was ja immer noch nicht erlaubt ist). Gas aufdrehen, Kühlschrank beobachten, Räder auspacken und los. Nach ca. 10 Metern stellen wir fest, dass wir nicht in unserem Wetterbericht gelandet sind. WARUM habe ich die HANDSCHUHE nicht mitgenommen? Der Wind ist sooooo eisig!!!! Es waren höchstens 10° auf der Anzeige, aber die Anzeige hat nicht den Wind von vorne! Eigentlich wollten wir eine Tour durch die Landschaft machen, aber jetzt fahren wir erst mal Richtung Dürkheim (nach Süden, Wind kommt von vorne!) und wollen uns dort zwischen den Häusern verstecken. Das klappt auch. Vorbei an der Saline, der Salierhalle (jetzt unser Impfzentrum, das uns noch nicht sehen will), am großen Faß, durch die Fuzo, dann fahren wir mal einfach irgendwo bergauf und weiter, wo wir sonst noch nicht waren. Mit Rad kommt man an Stellen, die man sonst nicht befährt, weil sie zu eng sind und man da nichts zu suchen hat. Ein Stück oberhalb der Bundesstraße in den Wald rein, im nächsten Ortsteil auf der anderen Seite wieder zurück. Hier ist es wirklich auszuhalten, der Wind ist weniger. Das war schön, die Ecken kennen wir nicht. Auf dem Rückweg kommen wir am Hügel mit der Michaelskapelle vorbei, die haben wir im letzten Oktober von einem Riesenrad aus von oben angeguckt. Jetzt fahren wir mal hin und gucken von der Seite. Neuentdeckungen in der Heimat. 

Auf dem Weg in den Wald rein, die Ruine Limburg. Nein, wir sind nicht hoch.
Das Gradierwerk
Rechts ist das große Faß, muss man genau gucken. Der Parkplatz ist der Wurstmarktplatz. Ob der Wurstmarkt in diesem Jahr wieder stattfinden kann, soll im Juli entschieden werden.


Diese Stadt ist eigentlich unsere "Hauptstadt". Aber dahin sind wir nicht orientiert, wir sind zu entfernt.
Die Michaelskapelle
Auf dem Weg nach Norden Richtung Kallstadt und unserem Mittagessen kommen wir noch an der römischen Villa vorbei, die teilweise rekonstruiert wurde. Mit dem, was steht, und Erklärungstafeln kann man sich vorstellen, wie groß und beeindruckend das Anwesen war. 

Auch hier waren wir noch nie, obwohl wir seit 1991 hier in der Ecke wohnen. Hm... 

Inzwischen hatte mein Handy schon Hunger angemeldet und hängt jetzt schon an der Powerbank und lädt wieder ein bisschen.

Mittagessen wärmen, das Spülzeug wird mit heimgenommen, sehr praktisch. Axel probiert Schläfchen, ist aber nur eine Mittagsruhe, aber unter einer Decke sehr angenehn. In der Zwischenzeit hat nebenann ein neues Womo mit Allrad ebenfalls von nicht weit weg geparkt, sie probieren ihre neue Markise aus, irgendwas funktioniert nicht, sie wird wieder eingefahren.
Nach einem Kaffee und Tee fahren wir die geplante Richtung, nach Osten. Wieso kommt hier der Wind von vorne? Es ist nicht mehr so saukalt, aber die Jacke muss bis hoch geschlossen sein, ohne Halstuch würde gar nicht gehen. Wir fahren schön gradeaus und geteert durch fruchtbare Felder, abwechselnd Obstbäume und Spargel, gelegentlich Zwiebeln und vermutlich ganz kleine Radieschen, nach Erpolzheim, dort sehe ich ein Mädchen mit Hund, die ich von meiner Arbeit kenne, weiter noch den halben Weg nach Lambsheim, dann biegen wir links ab nach Weisenheim am Sand. Jetzt gehts mal leicht bergauf und es kommt KEIN Wind von vorne! Hier oben werden große Flächen mit neuen Weinreben angepflanzt. In Weisenheim finden wir irgendwann den Weg nach links, Richtung Freinsheim, ein schönes restauriertes Dorf mit ungefähr 1 km langer Stadtmauer. Am Wochenende normal überlaufen, aber z.Zt. nicht ;-).

Nachdem wir durch die Altstadt durch sind, drehen wir noch eine Extrarunde drumherum, zum besseren Kennenlernen. Hier waren wir auch erst ein Mal und das ist lange her...

Dann gehts weiter Richtung Westen zurück nach Kallstadt, wegen schön geteerter Wege (als Alternative zu Feldwegen) mit einem kleinen Umweg. Und natürlich auch nach Westen mit Gegenwind, es fühlt sich sogar etwas feucht an, aber Regen gibts keinen. Dafür schöne Wolken.

Und dann treffen wir zufällig noch diesen Kopf: 

Der Oschelkopf, auf einer Anhöhe. Von einem Freinsheimer Künstler gemacht. Osel hieß früher Brand- oder Ascheplatz, Kopf weil das Gelände eine Anhöhe ist.
Einige Leute dort, einige von denen picknicken auch, obwohl es ziemlich zieht. Unterwegs sieht man echt viele an den Picknicktischen. Die Leute wollen raus. Morgen ist es hier vermutlich zu voll.... 

Dann ist es nicht mehr weit zum Womo, wir biegen aber vorher nochmal ab zum Weingut am Nil und kaufen dort (weil sie hochwertig sein sollen) eine Flasche Grauburgunder für 12,-€. Die wird bei besonderem Grund geköpft. Weinprobe mit Führung könnte man auch mal machen.... Merken! Das Bett wäre danach nur 150 m weit entfernt... <Entdeckung beim Globus: dort kostet er nur 10,-€! Und wäre sofort greifbar.Wird demnächst gekauft, er schmeckt prima.>

Schade, dass ich die Route nicht mit der Komoot-App aufgezeichnet habe. Es waren gesamt 36 km.

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